Das Hypermobilitätssyndrom (HSD) hat keine lebensverkürzende Auswirkungen. Trotzdem können Betroffene, die an diversen Symptomen des HSD leiden, es als enorm lebenseinschränkend empfinden – bis hin zu einer Negativspirale, die mit einer stetigen Symptomverschlechterung einhergeht. Oftmals treten bei hypermobilen Menschen Symptome auf, nachdem grössere Veränderungen im Leben stattgefunden haben. Das kann eine Schwangerschaft betreffen, einen Jobwechsel, Stress, Krankheit, oder auch Veränderungen von Aktivitäten (z.B. wenn eine sportliche, hypermobile Person aufgrund von Verletzung oder längerer Reise etc. auf das gewohnte Mass an Sport verzichten muss.)
Das Spektrum reicht von leichten bis schweren Einschränkungen aufgrund der Symptome. Eine generelle Behandlung oder gar Heilung gibt es bis anhin nicht. Man kennt aber Massnahmen, die zur Verbesserung der Symptome beitragen. Mit dem richtigen Management und den richtige Fachkräften können Menschen mit HSD ihre Lebensqualität verbessern, sogar oft stärker als man denkt.
Was kannst du tun?
Generell lässt sich sagen, dass eine Stabilisation des Körpers mit langsamen gezieltem Aufbau der Tiefenmuskulatur und das konsequente Arbeiten am Bindegewebe am wirksamsten ist, um eine Verbesserung der Stabilität zu erwirken. Eine erhöhte Lebensqualität durch weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit ist möglich. Oft können so auch andere Symptome wie Magenschmerzen, Verstopfung, Schlafstörungen etc. verbessert werden. Dennoch: Eine Verbesserung bei einem HSD zu erwirken, benötigt viel Geduld und ein gutes Gespür für den eigenen Körper. Durch die damit verbundenen oft chronischen Schmerzen, Muskelerschöpfung (Müdigkeit) und Schlafstörungen sind auch Angststörungen oder Depressionen nicht selten. Betroffene können durch das HSD grosse Einschränkungen in ihrem Leben in Bezug auf Job, Familie und ihrem sozialen Umfeld haben. Auch da ist es sinnvoll, sich Hilfe zu holen und lernen mit Schmerzen umzugehen. Je mehr eine betroffene Person über das Hypermobilitätsyndrom und deren Auswirkungen Bescheid weiss, Massnahmen kennt und diese einsetzen kann, umso entspannter kann sie damit umgehen. Alleine das Wissen um die Existenz dieser Störung – und damit, worauf all die Symptome zurückzuführen sind – macht es einfacher, damit zu leben und reduziert Ängste. Um das Selbstmanangement zu lernen, empfehlen sich Patientenschulungen für HSD.